Es war etwas stiller um diesen Newsletter aufgrund der Situation™ die ja bis heute noch anhält. Und während wir weitaus weniger im Turm sitzen als sonst, bleibt genügend Zeit wieder einmal in Ruhe den Blick nach außen und zurück zu richten.
Wir (Dirk von Gehlen) und ich (Johannes Klingebiel) sind aber weiterhin immer für einen Kaffee—digital oder analog—zu haben. Ob nun im Turm oder in der Stadt.
Bleibt gesund!
Johannes
Communities
In einem Jahr, in dem menschlicher Kontakt immer mit einem gewissen Risiko behaftet ist, ist es durchaus spannend zu sehen wie sich “Gemeinschaft” online ausdrückt. Eine Sammlung loser Signale:
Amerikanische Journalist:innen verlassen ihre Arbeitgeber, um mit Newslettern eigene “mini media empires” zu gründen, a.k.a. sich von ihren Lesern direkt bezahlen zu lassen.
Clubhouse, ein audio-only soziales Netzwerk war im April eins der heißesten neuen sozialen Netzwerke, nur um ein paar Monate Schauplatz einer Kampagne gekränkter Silicon Vally Köpfe gegen Journalist:innen zu sein.
Es entstehen mehr und professionelle Communities in abgeschlossenen Räumen. Beispielsweise Projekte wie Jacuzzi Club, #indie-consulting oder Blog-Communities.
Design Tools wie Figma und InVision werden Schauplatz für digitale Events:
Es ist kein Grund Sätze wie “die Zukunft von social Media ist klein” oder “Facebook ist tot” zu schreiben. Was hier entsteht sind kleinere digitale Räume, die sich—ob zum Guten oder Schlechten—bewusst von größeren Netzwerken abgrenzen. Sie sind aber keine Alternative, sondern bieten vielmehr eine andere Möglichkeit für die Mitglieder den Lärm größerer Netze zu vermeiden.
Dennoch stellt sich die Frage: Was könnten wir damit machen? Toby Shorin hat eine (finden wir) sehr gute Analyse der Thematik geschrieben, inkl. einiger möglicher Einsatzzwecke. Wir bleiben dran.
Auf dem Schreibtisch
Ich bin jetzt schon seit über drei Jahren im Innovationsteam der SZDM und in diesen drei Jahren hatten wir nicht nur Erfolge, sondern auch eine Menge gescheiterter Projekte, Ideen und Konzepte. Es ist ja bekanntlich nie zu spät aus den eigenen Fehlern zu lernen, auch wenn mich viel etwas ratlos zurücklässt. Derzeit arbeite ich mich wieder durch die Bücher, die im Umfeld von Sitra und dem Helsinki Design Lab entstanden sind. Vor allem “Legible Practices”—einer Sammlung von Case Studies und Methoden—und Dan Hills “Dark Matter and Trojan Horses”. Letzteres versucht eine Sprache für Innovation und strategischem Design in komplexen Organisationen zu kreieren. Beides sind große Leseempfehlungen.
Ein erstes Ergebnis dieser Arbeit: Ein kurzer Essay über die Notwendigkeit von Kommunikation und Deutungshoheit in der Innovationsarbeit und ein erstes Konzept für eine Erweiterung des “minimal viable products”.
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What‘s wrong with TED-Talks?—Ein TED-Talk über all die Probleme, die TED hat. Jupp, etwas meta. Lieblingszitat: “Another Futurism is possible.”
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